"1. Entstehungsgeschichte
Der Roman Der Steppenwolf geht aus einer schweren seelischen Krise des damals knapp 50-jährigen Autors hervor. Bereits 1922 greift Hesse die Thematik in einer Art Vorarbeit, in dem Fragment ,,Aus dem Tagebuch eines Entgleisten" auf. Im November 1924 beginnt er die Arbeit am Steppenwolf und vollendet sein Werk mit dessen Erscheinung im Juni 1927 im S. Fischer Verlag in Berlin. Der Roman geht auch auf die Briefe Hesses über seelische Depressionen und über Selbstmord zurück.
2. Aufbau des Werkes
Der Steppenwolf Hesses kann unter formalem Aspekt des Aufbaus des Werkes in drei grundlegende Teile untergliedert werden. Es handelt sich um das Vorwort des Herausgebers, Harry Hallers Aufzeichnungen (der erste Teil), den Tractat vom Steppenwolf, Harry Hallers Aufzeichnungen (der zweite Teil). Es sollte zugleich erwähnt werden, dass die einzelnen Teile, wenn sie auch selbständige Einheiten bilden, gehören unteilbar zusammen, wobei ein Teil von dem anderen ausgeht. Wenn wir auf der allgemeinen Ebene bleiben sollten, handelt es sich um eine retrospektive Erzählung vom Leben des Haupthelden Harry Haller, die uns mittels eines Tagebuches vermittelt wird. Das Vorwort des Herausgebers schrieb Hesse offenbar erst kurz vor dem Abschluss des Romans. Durch das Vorwort eines fiktiven Herausgebers, das die Umstände erläutert, lenkt Hesse von den allzu autobiographischen Bezügen ab und gewinnt eine zusätzliche Perspektive. Es handelt sich um die Einsicht eines normalen Bürgers auf Harry Haller, der sich dem konventionellen Leben der bürgerlichen Schicht entzieht und dem entkommen will, der jedoch im Kern dieser Gesellschaft lebt, denn er hat sich ein Zimmer in so einem bürgerlichen Haus vermietet. Der fiktive Herausgeber schildert sehr genau die einzelnen Aspekte Hallers Persönlichkeit, so dass es einem einfallen könnte, dass er ihn auch persönlich kannte. Die Sache verhält sich jedoch anders, denn er erläutert, dass wir die Geschichte anhand seiner Aufzeichnungen erfahren. Erzählform: Er-Form. Harry Hallers Aufzeichnungen vermitteln uns Harrys Erlebnisse, die unglaublichen Geschichten, wobei wir die Tatsache beobachten können, dass er seinem Lebensstil, grob gesagt, entrissen wurde (eingehend in weiteren Teilen der Seminararbeit). Erzählform: Ich-Form. Der Tractat vom Steppenwolf nimmt einen besonderen Platz in der Erzählung ein. Durch den Tractat wird Harry vermittelt, was dem Leser schon ganz gut bekannt ist. Der Tarctat beschreibt einen Steppenwolf, der so viele gemeinsame Züge mit der Persönlichkeit Hallers hat, dass es jedem und ihm auch klar geworden ist, dass es um ihn geht. Der Tractat (im Buch mit „c“ geschrieben) bedeutet für Harry einen gewissen Bruch, einen wesentlichen Wandel in der Geschichte. Erzählform: Er-Form. Eindeutig erörtert den Aufbau dieses Buches die folgende Skizze. Diese beschreibt auf treffende Art und Weise nicht nur den Wandel des Ablaufs der Geschichte, sondern auch fügt den Erzählstil hinzu. Auch die zunehmende Spannung der Geschichte macht sich deutlich bemerkbar."

Součástí práce jsou schémata a fotografie o rozsahu cca 3/4 strany.